Die TSV-Fußballer trauern um Fritz Münnich
17. September 2025 / Fussball Fokus
Die TSV-Fußballer trauern um Fritz Münnich
Fritz Münnich ist im Alter von 85 Jahren verstorben
Mit Fritz Münnich ist ein TSV-Fußballer verstorben, der vor allem in den 1960er zu einer prägenden Figur in der 1. Mannschaft unseres TSV geworden ist. Am 10. August 1940 in Schwaden bei Aussig im Sudentenland geboren, kamen seine Eltern nach dem Krieg im Zuge der Vertreibung nach Bleidenstadt. 1955 begann Fritz seine Laufbahn in der Jugend des TSV und bereits 1959/60 war er einer der jüngsten, die mit der 1. Mannschaft in der B-Klasse Meister wurden und in die A-Klasse aufgestiegen sind. Sein Bruder Peter war dabei, aber auch Helmut Ebert, Johann Stumpf, Toni Reichert und die Brüder Helmut und Herbert Füll, alles Namen, die auch heute noch einen guten Klang haben.
Meister A-Klasse Wiesbaden/Rheingau/Untertaunus 1970
In den 60er Jahren entwickelte sich Fritz zum Dirigenten im Mittelfeld und wurde ab 1968 als Spielführer eine wichtige Stütze für Max Schmid, den ehemaligen Profi aus Nürnberg und Wien, den der TSV seinerzeit als Spielertrainer verpflichtet hatte. Die 1. Mannschaft um Fritz Münnich und Max Schmid wurde auf Anhieb Vizemeister in der A-Klasse und 1969/1970 souverän Meister mit einer Zwischenbilanz von 49:1 Punkten nach 25 Spielen (Es gab damals nur zwei Punkte für einen Sieg). Fritz als Spielführer und Max als Trainer mit Spielern wie Horst Brzobohaty, Jürgen Mielke, Walter Weimar, Walter Pichl, den Brüdern Gerd, Rudi und Bernd Hollinger, Günter Gebauer, Horst Füll und Ottmar Gerlach machten auch in der Folgezeit Furore in der Bezirksliga, im Kreis-, Bezirks-, Hessen- und DFB-Pokal. 1973 stiegen sie mit weiteren Spielern wie Helmut Hollinger, Jupp Schmidt, Siegbert Eckl, Steffen Berg, Michael Streu, Manfred Fink und Werner Dörner in die Gruppenliga Hessen-Mitte (heute Verbandsliga), die zweithöchste Liga in Hessen auf.
Bis Mitte der 70er Jahre beendete Fritz seine aktive Laufbahn beim TSV, war fortan interessierter Zuschauer am Röderweg und engagierte sich in den 1980er Jahren auch als Jugendtrainer im TSV, wobei er einige Talente hervorbrachte. Kurzfristig sprang er auch einmal als Interimstrainer bei der 1. und 2. Mannschaft ein.
Die Verbundenheit von Fritz mit seinem TSV blieb auch danach bis heute bestehen. Vor allem bei der jährlichen Kerb war Fritz als Helfer beim Auf- und Abbau nicht wegzudenken. Wenn Karl Schönleber mit seinem Weinstand anrückte, stand Fritz schon bereit und hatte seinen zusammengelegten Küchentisch dabei. Und wenn der Weinstand aufgebaut war, wurde auch gemeinsam der neue Jahrgang probiert, bevor er an die Gäste ausgeschenkt wurde. Der Küchentisch wurde dann für drei Tage zum Kassentisch im Weinstand beim Beitrag des TSV zur traditionellen Bleischter Kerb. Nach dem Abbau am Dienstag, legte Fritz seinen Küchentisch wieder zusammen und nach einem gemeinsamen Frühstück am Röderweg ging der Tisch wieder für ein Jahr zurück in den heimischen Keller.
Immer wieder in den letzten Jahren war Fritz dann auch am Sonntagmorgen bei der Kerb dabei, wenn Vorsitzende wie Gerhard Rüppel oder Markus Jestaedt zum Frühschoppen mit Ehrungen für langjährige Mitglieder eingeladen hatten. In diesem Jahr musste sein Sohn Andreas die Ehrung für die 70-jährige TSV-Mitgliedschaft seines Vaters entgegennehmen.
Am 9. September 2025 schloss Fritz für immer die Augen. Wir wünschen ihm ewige Ruhe und trauern mit seiner Frau und seiner Familie um unseren Sportkameraden. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Trauerfeier findet am Mittwoch, den 24. September 2025 um 14:00 Uhr auf dem Friedhof in Seitzenhahn statt.
Gerhard Rüppel