Schon irre, wie die Saison verlaufen ist. Da kommt man als Aufsteiger in die Landesliga, bestimmt intern mal eben, dass es vollkommen ausreichend ist, wenn man sich in der Liga gut verkauft und nicht absteigt und am Ende trotzdem ganz oben in der Tabelle stehend, minutenlang den Bleischter Top-Single-Chart-Hit: „We are No. 1 – Hey!“ grölt. Rückblickend muss man jetzt schon mal fragen: Wie haben die das denn geschafft??? Schon zum Saisonbeginn hatten wir damit zu kämpfen, die zahlreichen Verletzten in geeigneter Art und Weise zu kompensieren. Gleichzeitig hatten wir unfassbares Glück, dass wir unsere Spieltage nicht verschieben mussten und keiner der noch übrigen Spieler wochenlang ausgefallen ist. Dennoch waren wir kadermäßig des Öfteren echt am Limit: Deine Lieblingsbleischter jetzt im SuperSale! Umso bemerkenswerter ist es, dass wir selbst mit dezimiertem Kader an allen Spieltagen kämpferisch und moralisch überzeugt haben. Spielerisch war das manchmal schon eher gewöhnungsbedürftig, aber wir haben es wirklich geschafft, einen schon geilen Teamgeist, gerade an den Spieltagen, noch einmal zu steigern. Die meisten Gegner haben sich letztendlich an unserem guten Abwehr- und Durchhaltevermögen die Zähne ausgebissen. Und da mittlerweile auch die Jüngsten im Team wissen, dass das Spiel erst bei 16:16 anfängt, steigerten wir uns besonders im letzten Drittel der gespielten Sätze noch einmal beachtlich.
Bei unserem letzten Heimspiel der Saison war klar, dass wir mit 2 Siegen die Meisterschaft vorzeitig eintüten können. Als Gäste erschienen die bis dato einzigen Bleischt Bezwinger der Eintracht Frankfurt 2 und die Männer des TSV Auerbach. Auch diese Mannschaften kamen mit einem dezimierten Kader in die Halle. Irgendwie haben dann doch alle ähnliche Probleme.
TSV Bleidenstadt – Eintacht Frankfurt II 3:0 (25:23 / 25:21 / 25:22)
Gegen die Eintracht entwickelte sich ein recht spannendes Spiel mit vielen guten Abwehraktionen auf beiden Seiten. Den ersten Satz begannen wir recht fahrig. Vielleicht waren wir auch ein wenig irritiert, die vielen Augen im Rücken zu spüren. Die lautstarke Unterstützung und das Daumendrücken haben wir jedenfalls auf dem Feld wahrgenommen. Die erste Hälfte des ersten Satzes haben wir total verpennt und suchten schnüffelnd nach unserem eigentlich markierten Revier. Wir stolperten mehr oder weniger in die einzelnen Spielsituationen, ohne wirklich zu wissen was denn jetzt abgeht. Aber durch die Zuschauer angepeitscht, kamen wir immer besser ins Spiel und konnten letztendlich den 7 Punkte Vorsprung der Eintracht einholen. Wie schon beschrieben, werden wir zum Satzende hin immer besser und wir konnten wieder einmal auf diese Tugend zurückgreifen. Mit guten Blockaktionen konnten wir die gegnerischen Ambitionen zu punkten immer öfter vereiteln und nutzen letztendlich die sich dann ergebenen Gelegenheiten. Nachdem wir dann endlich ins Spiel gefunden haben, konnten uns die Frankfurter nicht mehr die Wurst vom Brot klauen. Wir gewinnen das erste Spiel 3:0 und konnten uns so ein wenig für die einzige Niederlage der Saison rächen. Der Dorn steckte dann doch noch schmerzhaft tief im zarten Bleischter Edelkörper, welcher endlich mit einem Ruck entfernt werden konnte.
TSV Bleidenstadt – TSV Auerbach 3:0 (25:17 / 25:15 / 25:15)
Der TSV Auerbach sollte uns dann letztendlich zum Meister krönen. Im ersten Spiel der Saison haben wir uns das erste Mal gegenübergestanden und einige erinnern sich nur noch schemenhaft an den ersten Sieg der Saison. Das lag mitunter wahrscheinlich auch daran, dass sich nach dem Spiel das beste Getränk der Welt rauschenderweise einen Weg in die Nervenbahnen einzelner gebahnt hat. Jedenfalls hörte die Saison mit dem Gegner auf, wie sie seinerzeit mal begann. Für uns war es jedoch schwer fokussiert zu bleiben. Der Gegner war an diesem Tag nicht so stark, wie er es normalerweise eigentlich ist. Es schlichen sich leichte Fehler ein und wir mussten aufpassen, dass wir das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Das Spiel wird von uns also runtergespielt und die letzten drei Punkt werden uns auch noch aufs Konto gebucht. Sensationell geiler Scheiß. Mit 33:11 Sätzen und 32 Punkten kann uns keiner mehr die Meisterschaft nehmen, obwohl die Saison noch ein paar Wochen laufen wird. Wir sind als Aufsteiger gekommen und gehen als Meister! Ne echt coole Sache!
Bleibt da jetzt noch die Eingangsfrage zu beantworten: Wie haben die das denn jetzt geschafft??? Eine mögliche Antwort wäre vielleicht: Weil wir einfach ein extrem gutes Mannschaftsrezept haben. Dieses in alter Tradition aufbewahrte und über Generationen weiterentwickelte Rezept wird jedoch nur denen anvertraut, die sich uns anschließen. Einen kleinen Tipp können wir dennoch geben: Es hat was mit Essen, Trinken, guter Laune, coolen Leuten und einer erträglichen Portion Wettkampf zu tun…
Und obwohl die Saison jetzt zu Ende ist, geht der Trainingsbetrieb weiter. Solange es noch so frisch draußen ist, bleiben wir vorerst in der Halle. Aber der Frühling und der Sommer stehen ja vor der Tür und sofern wir uns als Gäste dieses Planeten nicht gegenseitig auslöschen, gehen wir spätestens auch dann auf die Beachfelder. Bleibt uns nur noch einmal ein dickes DANKE an alle in die Halle gestromerten Zuschauer zu richten. Es war echt der Knaller! Ihr seid richtig geil! Und wen man da alles wiedergesehen hat, absolut irre! Hoffentlich sehen wir uns in der nächsten Saison öfters in der Halle. In welcher Liga wir dann auch immer spielen werden! Warten wir das mal ab…Für die Saison haben wir fertig!