Es war dann ein regnerischer Dienstag, an diesem 12. November 1974 gegen 22:00 Uhr im Wiesbadener Stadion an der Berliner Straße. Mangels Flutlichtanlage im eigenen Stadion hatten die Saarländer einem Wiederholungsspiel in Wiesbaden zugestimmt. Erneut hatte sich der TSV dem Zweitbundesligisten vor diesmal über 2.000 Zuschauern widersetzt und nach insgesamt vier Stunden Spielzeit mit zweimaliger Verlängerung stand es immer noch 0:0. Ein Elfmeterschießen musste nun die Entscheidung bringen. Die Trainer und Ex-Profis, Max Schmid (TSV) und Uwe Klimaschefski (FC Homburg), teilten bei strömendem Regen ihre Elfmeterschützen ein. Die Torhüter Bratislav Dordevic (FC Homburg) und Horst Brzobohaty (TSV) konzentrierten sich auf ihre Aufgabe. Inzwischen wolkenbruchartige Regenfälle machten dieses Schauspiel noch dramatischer.
Der Ausgang ist Teil dieser erfolgreichen TSV-Geschichte. Unter den Augen der beiden Stadtoberhäupter, OB Rudi Schmidt (Wiesbaden) und Bürgermeister Arthur Fuhr (Taunusstein) hielt Horst Brzobohaty drei von vier Elfmetern und gilt seitdem als „Elfmetertöter aus dem Taunus“. Den dritten Elfmeter hatte der Zweitbundesligist schon neben das Tor gesetzt. Willi Reichert und Helmut Hollinger hatten da bereits die ersten beiden TSV-Elfmeter verwandelt und es fiel nicht mehr ins Gewicht, dass Rudi Schlossbauer mit dem dritten Elfmeter auch nicht das Tor traf. Zum vierten Elfmeter musste der TSV gar nicht mehr antreten. Bemerkenswert: Dieser Ablauf eines Elfmeterschießens hat sich in der gesamten Geschichte des DFB-Pokals erst einmal wiederholt. Im Halbfinale 2015 zwischen Borussia Dortmund und Bayern München, als mehrere Bayern-Spieler am Elfmeterpunkt ausrutschten und es am Ende auch 2:0 für Dortmund stand.
Die TSV-Spieler feierten den 2:0-Sieg mit ihren Zuschauern auf der Tribüne im strömenden Regen und danach in der Kabine unter der Tribüne im Wiesbadener Stadion. Dass man hörte, dass nebenan Homburgs Trainer Uwe Klimaschefski die ganze Tribüne am liebsten abgerissen hätte, machte dabei die Stimmung nur noch besser.
Am 8. Februar 1975 (Fastnachtssamstag) endete die erste DFB-Pokalreise des TSV dann mit einem 2:4 vor 3.000 Zuschauern beim damaligen dreifachen Deutschen Amateurmeister SC Jülich 10, nach dem Rainer Watzke und Helmut Hollinger zunächst eine 2:0-Führung vorgelegt und Willi Reichert sogar das 3:0 auf dem Fuß hatte. Über 300 Fans haben damals den TSV in mehreren Bussen und vielen Pkws begleitet und mit dem TSV schied damals auch der FC Bayern München mit einer 2:3-Heimniederlage gegen den MSV Duisburg aus dem DFB-Pokal in der 3. Hauptrunde aus.
1977 zog der TSV wieder in die DFB-Pokal-Hauptrunde ein. Mit einem 2:1-Sieg in der Verlängerung (wie auch sonst) durch zwei Treffer von Siegbert Eckl und Helmut Schloßbauer warf man am 30. Juli 1974 im Bochumer Ruhrstadion mit der SG Wattenscheid 09 wieder einen Zweitbundesligisten aus dem Wettbewerb und es kam am 20. August 1977 zum legendären Spiel in der 2. Runde beim damaligen Deutschen Vizemeister FC Schalke 04 im Gelsenkirchener Parkstadion. Der TSV verkaufte sich auch dort gut vor 8.000 Zuschauern. Gegen eine mit sieben Nationalspielern bestückte Bundesligamannschaft hatte man beim 1:8 (1:4) keine Chance. Allein Nationalmittelstürmer Klaus Fischer traf viermal, allerdings ohne Fallrückzieher und Rudi Schloßbauer verkürzte in der ersten Hälfte mit einem Kopfball nach einer Ecke von Jupp Schmidt auf zwischenzeitlich 1:2. Die Busfahrt am Vortag nach Gelsenkirchen, die Übernachtung im Maritim-Hotel am Stadtgarten, der morgendliche Spaziergang im Stadtpark, die Fahrt mit der damals einzigartigen Rolltreppe zum Stadionrasen, das ganze Spiel, der Trikottausch und das anschließende gemeinsame Essen im Blauen Salon unter der Betreuung der Schalker Legende Charly Neumann werden immer im Gedächtnis bleiben. Am nächsten Tag wurde die Mannschaft mit ihrem Umfeld von der Stadt Taunusstein in den Mehrzweckräumen des Sport- und Jugendzentrums empfangen. Die Fußballer des TSV, sie waren in den 70er Jahren das Aushängeschild und die ersten Botschafter der ganz jungen Stadt Taunusstein in Hessen und in der Bundesrepublik Deutschland.